Wichtige Anmerkung: Um es gleich deutlich zu sagen, THX™ ist kein Tonstandard und auch kein Tonformat. Damit ist lediglich eine Qualitätsvorschrift gemeint, um eine möglichst Naturgetreue Wiedergabe der Abmischung bei Einsatz von THX zertifizierten Produkten und Räumlichkeiten zu erreichen.

Der Begriff THX™ (Ref.: Ext. Link - THX Homepage) steht für (Tomlinson Holman Experiment) - (Name des Erfinders und Tontechnikers) der Firma Lucasfilm von George Lucas und bedeutet nicht wie viele immer vermuten, ein eigenes Surround Format, sondern lediglich eine (zugegeben mittlerweile leider etwas fragwürdige) Qualitätsvorschrift. Ursprünglich für Kinos, später auch als THX Ultra (entspricht der ursprünglichen THX Spezifikation), als THX Select (eine abgeschwächte THX Spezifikation) und ganz neu auch als THX Ultra 2 (momentan die höchste Stufe) für den Heimkinobereich spezifiziert. Details dazu sind auf der THX Homepage zu finden. Jetzt auch für Kabel, DVD Player, DVDs, Leinwände, PCs etc. was das Gütesiegel doch immer mehr aufweicht. Viele Hersteller scheuen die Zertifizierung aus Kostengründen, obwohl ihre Produkte die THX Normen erfüllen würden und geben dieses so als Preisvorteil dem Konsumenten weiter.

Ein THX zertifizierter Soundtrack kann ohne Probleme auf einer Dolby Digital (Ref.: Tonformate - Dolby Digital) bzw. DTS (Ref.: Tonformate - DTS) Mehrkanalanlage abgespielt werden. THX zertifizierte Geräte bieten einige spezielle Filter an, wie z.B. Re-Equalization, Timbre Matching, Adaptive Decorrelation, Bass Management, Bass Peak Level Manager, Loudspeaker Position Time Synchronization, welche aber fast alle nur für Kinosäle interessant sind. Durch die andere Dämpfung des Raumes im Heimkinobereich, ist die Anwendung der meisten Filter bzw. Einstellungen gar nicht notwendig. Sicherlich ist THX eine feine Sache um das optimale Klangerlebnis zu erleben, aber jeder sollte für sich entscheiden, ob er bereit ist die nicht unerhebliche extra Investition dafür zu tätigen. Zwingend notwenig ist sie jedenfalls nicht. Richtig funktioniert es ja nur, wenn der eigene Wiedergaberaum auch THX zertifiziert ist.

Einer der Beweggründe für einen allgemeinen Ton Qualitätsstandard waren die extremen, nicht reproduzierbaren, Unterschiede in den Klangeigenschaften der Kinos. Jeder Soundmix klang in jedem Kino anders, und dieses wollte George Lucas bei Star Wars den Zuschauern nicht länger zumuten. THX™ ist im Grunde genommen eine Optimierung der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aller Komponenten. Dieses fängt bereits bei der Abmischung in einem genormten Kino an, dem sogenannten Dubbing Theatre, also einem Referenz Kino nach dessen Werten alle anderen Kinos der Welt ebenfalls eingemessen werden. Der in einem solchen Referenz Kino erzeugte Soundmix klingt also in einem anderen THX zertifizierten Kino oder Raum auch genau so. Hier wird bereits deutlich, das 1.) THX kein eigenes Soundformat ist, sondern nur Klangliche Unregelmäßigkeiten optimiert und 2.) der Wiedergaberaum auch dem Refrenz Raum bei der Abmischung entsprechen muss und eine möglichst optimale Wiedergabe zu erreichen. Zudem sind natürlich entsprechene THX zertifizierte Kompomenten nötig und dieses überhaupt zu ermöglichen.

Ein paar geschichtliche Daten...

Als George Lucas 1976 in seinem Kinostreifen Star Wars die neue Technik Dolby Stereo einsetzte, war er zwar von deren Möglichkeiten begeistert, stellte aber fest, dass nur ein geringer Prozentsatz der Kinos optimal auf den neuen Standard vorbereitet war. Viele spielten Dolby Stereo über veraltete Lautsprecher- und Verstärkeranlagen ab, was dem Ton sehr viel vom guten Klang stahl.

Damit in Zukunft alle Filme in optimaler Qualität wiedergegeben würden, beschloss George Lucas im Jahre 1980 eine neue Norm, die THX-Norm (Tomlinson Holman EXperiment - Tomlinson Holman war der Cheftechniker von George Lucas), festzulegen.

Der erste Schritt hierzu wurde im Jahr 1982 mit der Eröffnung eines THX-Tonstudios zurückgelegt. Ein Jahr später wurde THX offiziell als Markenzeichen der Lucasfilm Ltd. eingetragen. Zur gleichen Zeit eröffneten die ersten offiziellen THX-Kinos, zusammen mit dem Film "Return of the Jedi", dem ersten Film, in dem die neue Norm voll eingesetzt wurde.

Auch im Heimkino existieren heute Komponenten, die die THX-Norm erfüllen. Die THX 4.0-Spezifikationen für daheim wurden zwischen 1986 und 1990 von Lucasfilm entwickelt, 1994 folgte THX 5.1. Seit 1993 wurde auch Software lizensiert, zunächst nur Laserdisks, ab 1996 aber auch Videos und die DVD.

Da diese analogen Mehrkanalformate sogenannte 4.0-Systeme sind (vier Surroundkanäle: Front, links und rechts, Center, Surround; kein Subwooferkanal), wird auch der Name der analogen THX-Norm durch die Bezeichnung 4.0 ergänzt. Der aktive Decoder wird in einem THX-Heimgerät optimiert von einer ganzen Reihe elektronischer Zusatzschaltungen, die den Kinoklang auf das Wohnzimmer abstimmen sollen.

Auch im digitalen Bereich gilt: THX 5.1 (genaue Bezeichnung der digitalen THX-Technik) ist eine Qualitätsnorm, kein neues Codierungsverfahren oder ähnliches! Die Bezeichnung 5.1 rührt daher, dass THX 5.1 auf dem Dolby Digital-Standard aufbaut. Als digitales Mehrkanaltonsystem besitzt Dolby Digital 5.1 getrennte Tonkanäle: Front rechts und links, Center, Surround links und rechts, ein Subwooferkanal.

Neben dem Dolby Surround Decoder müssen auch die restlichen zu einer THX-Anlage gehörenden Geräte bestimmte Normen erfüllen. Kinos, die das THX-Siegel tragen, müssen beispielsweise nicht nur THX-konforme Decoder, sondern auch lizensierte Lautsprecher, Verstärker und sogar Räume aufweisen.

Ebenso sind auch die Bestimmungen im Heimkino. Strenggenommen kann nur derjenige, der einen komplett THX-lizensierten Gerätepark und einen von Lucas-Film-Experten begutachteten und bestimmte Normen erfüllenden Raum besitzt, seine Anlage als THX-Anlage bezeichnen.

In der Praxis sieht das freilich etwas anders aus. Die auch unter Verkäufern immer noch verbreitete Meinung, THX-Geräte funktionieren nur mit THX-Geräten ist schlichtweg falsch. Ein lizensierter Decoder arbeitet problemlos mit jedem "normalen" Verstärker zusammen. Es müssen auch nicht die THX-lizensierten Laserdisk- oder DVD-Spieler sein.

Nur bei den Lautsprechern gibt es etwas zu beachten, zumindest wenn die THX-Aktivweiche verwendet wird: Damit die Speaker ordnungsgemäß und klanglich einwandfrei arbeiten, müssen sie die gleichen physikalischen Eigenschaften wie lizensierte Boxen aufweisen. Jeder kann also selbst entscheiden in welchen Bereichen er THX anschaffen möchte und in welchen er lieber auf konventionelle und damit meist billigere Produkte zurückgreift.

Seit 1998 erhalten auch DVD-Player, die bestimmte Normen einhalten das THX-Siegel.

• Ein THX-Player muss in folgenden Bereichen konkrete Normen einhalten:

Videoqualität...

Die Techniker der Lucasfilm Ltd. führen am Player über 100 Kontrollmessungen durch. Hierzu gehören u.a. die Messung des Farbfrequenzgangs und die Kontrolle der Farbintensität- und Brillianzeinstellungen, sowie der Bildhelligkeit auf Konstanz über die gesamte Bildfläche hinweg. Das Ziel aller Messungen ist ein perfektes, ausgeglichenes Bild. Nur Player, die die Messungen mit Bravur bestehen, erhalten das begehrte Siegel.

Audioqualität...

Natürlich achtet Lucasfilm auch ganz besonders auf die klanglichen Qualitäten der DVD-Player. Ein Gerät, das das THX-Siegel erhalten soll, durchläuft neben den Videomessungen auch eine Reihe von Audioprüfungen. Die Kriterien, die es einzuhalten gilt, beziehen sich auf die DA-Wandler, auf Verzerrungs- und Rauscharmut, sowie den Audiofrequenzgang. Außerdem darf der Ausgangspegel der Analogausgänge bestimmte Level nicht unterschreiten (starkes Rauschen) oder überschreiten (Gefahr von Übersteuerung des nachfolgenden Eingangs am Verstärker, was Verzerrungen zur Folge hätte).

Ein weiteres Kriterium betrifft den Stereodownmix. Lucasfilm achtet darauf, dass beim Downmix des 5.1-Soundtracks auf Stereo die Qualität eingehalten und das Signal ordentlich ausbalanciert wird.

Bedienung...

Auch die Bedienung des DVD-Players findet in der THX-Norm ihre Berücksichtigung. Hier wird auf eine klare Bedienungsstruktur geachtet.

THX-Select und THX-Ultra

Seit kurzem wird im Zuge von THX des öfteren THX Select und THX Ultra gesprochen. Dabei handelt es sich nicht um zwei neue Normen!

THX Select ist lediglich eine abgespeckte und preiwertere Version der ursprünglichen THX-Norm, die in THX Ultra umbenannt wurde.

Die Neuerungen bei THX Select:

• geringere Maximallautstärke

• Dipole im Surroundkanal nicht zwingend vorgeschrieben

• Die Bestimmungen für die Abstrahlung der Lautsprecher sind nicht so streng.

In der Praxis fällt außerdem auf, dass THX-Ultra eher für amerikanische und THX-Select für deutsche bzw. europäische Wohnzimmermaßstäbe zugeschnitten ist.

Der neueste Schrei im digitalen THX-Bereich ist das zusammen mit Dolby entwickelte THX EX. Es basiert auf Dolby Digital Surround EX. THX EX teilt den bei Dolby Digital Surround EX entstandenen Centersurroundkanal in zwei Kanäle auf. Im Anschluss wird auf diese zwei Kanäle die Decorelation wie bei THX 4.0 angewendet. Das Ziel sind noch weiträumigere Surroundeffekte...

Spielfilme zu Hause mit echtem Kinosound

Spielfilme auf DVDs haben in kürzester Zeit die Heimkinos erobert. Kein Wunder: übertrifft doch ihr mehrkanaliger Digital-Sound die vorherige analoge Dolby Surround-Qualität um Längen. Es herrscht jedoch allgemeine Übereinstimmung darüber, dass das Filmerlebnis im Kino dem zu Hause noch immer weit überlegen ist. So bietet die Kinoleinwand z.B. ein unvergleichlich größeres Bild. Fernseher mit Großbildschirmen haben zwar die Bildgröße erhöht, dafür jedoch an Bildschärfe und -helligkeit eingebüßt. Noch deutlicher werden die Unterschiede beim Vergleich einer Heim-Anlage mit einem Kino, wenn es um Tonqualität und -dynamik geht. Bei der Heimvorführung ist es oft kaum möglich, den Dialog aus den anderen Geräuscheffekten einer Szene herauszuhören. Der Dynamikumfang wird komprimiert, was die Lautstärkeunterschiede zwischen lauten und leisen Tönen verringert. Tiefe Frequenzen werden gedämpft und verzerrt, mittlere und höhere verstärkt. Das Ergebnis ist ein blecherner, dimensionsloser Ton. Filmproduzenten sind jedoch sehr darauf bedacht, dass die von ihnen abgemischten Sounds im Kino und Heimkino genauso klingen, wie sie es sich vorgestellt haben. Bei der Wiedergabe zu Hause gehen jedoch viele Details verloren.

Selbst in Filmtheatern spielte die Tonwiedergabe von den 50er bis zu den späten 70er Jahren im Vergleich zur Bildwiedergabe eine untergeordnete Rolle. Während die Bildreproduktion ständig mit technischen Neuerungen aufwartete, verblieb die Tonreproduktion lange Zeit auf dem Stand der 40er Jahre. Diese Situation änderte sich mit der Entwicklung und Verbreitung des THX Sound Systems für Filmtheater von Lucasfilm Ltd., das die Entwicklung der Dolby Laboratories auf dem Gebiet der Spielfilm-Tonwiedergabe ergänzend nutzte. Der besonders für seine Trilogie "Krieg der Sterne" bekannte Filmproduzent George Lucas wollte Kinobesuchern ein Filmerlebnis ermöglichen, wie es sonst nur im Vertonungsstudio gegeben ist. Andernfalls würde dem Zuschauer bzw. Zuhörer seiner Meinung nach die Möglichkeit vorenthalten, den Film so zu erleben, wie er von seinen Schöpfern gedacht war. Auf Drängen von Lucas entwickelte der technische Direktor bei Lucasfilm, Tomlinson Holman, das THX Sound System. Heute arbeiten mehr als 600 Lichtspieltheater in aller Welt mit dem THX Sound System, um ihren Besuchern Filmgenuß unter idealen Bedingungen zu bieten. Dank der Home-THX-Technologie können Zuschauer bzw. Zuhörer bei Spielfilmen auf DVD, Laserdisc oder Videocassette nun auch zu Hause ähnliche Ergebnisse erzielen.

Die Kunst des Filmtons

Bei der Vorführung eines Spielfilms ist der Filmton von großer Bedeutung. Die Augen und die Ohren des Zuschauers bzw. Zuhörers sind aktiv am Kinoerlebnis beteiligt. Das wirklichkeitsnahe Empfinden wird noch gesteigert, wenn Bild und Ton echte Erfahrungen widerspiegeln. Obwohl Filmbilder in Wirklichkeit zweidimensional sind, verleiht ihnen die Wirkung des Filmtons häufig eine gewisse Dreidimensionalität. Aufgrund der stereooptischen und stereophonen Eigenschaften von Augen und Ohren können Filmproduzenten dem Zuschauer die Möglichkeit geben, die Wahrnehmung der Bildposition mit der eigenen Position der anderer Bilder in Beziehung zu setzen. Diese Eigenschaften können auch dazu dienen, einen realistischen Eindruck von Bewegung und Geschwindigkeit zu vermitteln.

Die Rolle des Filmtons ist also der des Filmbildes nicht untergeordnet, sondern ergänzend. So wie die Filmtechnik Perspektive, Bewegung und Hintergrund mischt, mischt der Toningenieur Stimmen, Musik und Geräusche zum Gesamtsound. Die Tontechniker ergänzen visuelle Perspektive, Bewegung und Hintergrund zwar mit Geräuscheffekten, niemals jedoch auf Kosten des Dialogs. Ob sich ein Liebespaar leise im Mondschein vor dem Hintergrund zirpender Grillen unterhält oder ob die beiden in einem überfüllten Restaurant inmitten anderer Stimmen, klirrender Bestecke und der Musik einer Jazzband miteinander sprechen, ihre Worte müssen immer klar und deutlich zu verstehen sein.

Zu diesem Zweck arbeiten die Techniker mit mehreren separaten Tonkanälen. Um eine Ortung oder Lokalisierung von Tönen in Bezug auf die gezeigten Bilder zu ermöglichen, werden die Töne entsprechend in den linken, mittleren oder rechten Kanal gemischt. Durch die drei Frontkanäle lässt sich auch der visuelle Eindruck eines Kameraschwenks in einer entsprechenden Geräuschverschiebung dokumentieren. Schließlich wird mit Hilfe des Surroundkanals bzw. der Surroundkanäle die Illusion erzeugt, sich mitten im Filmgeschehen zu befinden. Die Tontechniker mischen den Filmton mit viel Fingerspitzengefühl, während sie sich die bearbeiteten Filmversionen immer wieder ansehen. Sie verändern Pegel, mischen Geräuscheffekte dazu und nehmen andere wieder heraus, bis der Ton ihren Vorstellungen entspricht. Erst dann sind Bild und Ton zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen.

Die Tontechniker arbeiten in Studios mit Geräten und technischen Raffinessen höchster Qualität und Präzision, die speziell für diese Art von Arbeit entwickelt wurden. Die Tonkanäle werden unabhängig voneinander verarbeitet, verstärkt und reproduziert. Die Stimmen werden normalerweise so vom Tontechniker gemischt, dass sie von der Mitte der Leinwand kommen. Der rechte und linke Tonkanal wird von den Lautsprechern, die sich rechts und links von der Leinwand befinden, wiedergegeben, während der Surroundton von seitlich oder rückwärtig angeordneten Lautsprechern kommt. Dabei wird der Hörer völlig vom Filmton umgeben, ohne von den Geschehnissen auf der Leinwand abgelenkt zu werden. Die tiefen Frequenzen aller vier Kanäle werden über einen zentralen, nicht ortbaren Subwoofer wiedergegeben.

Im Filmstudio wird der Ton unter idealen akustischen Bedingungen wiedergegeben. Wer die Ereignisse einer Filmproduktion so sehen und hören möchte wie die Filmproduzenten selbst, der muss den Film in dieser Art von Studio erleben. Wenn ein Kino oder eine Heimkinoanlage diese Studiobedingungen weitestgehend simulieren kann, wird dem Zuschauer bzw. Zuhörer ein Filmerlebnis ermöglicht, das dem im Studio sehr nahe kommt. Der Standard des THX Sound Systems von Lucasfilm Ltd. wurde entwickelt, um Filmtheatern und ihren Besuchern genau diese Möglichkeit zu geben.

Die Home-THX-Technologie

Lucasfilm Ltd. überträgt die hervorragenden Ergebnisse, die bei der Tonwiedergabe in Filmtheatern erzielt wurden, seit einigen Jahren auch auf das Heimkino. Anhand einer sorgfältigen Analyse der Probleme bei der Tonreproduktion von Filmen hat Lucasfilm eine Reihe von Techniken und Standards für die Filmvorführung zu Hause entwickelt, mit denen eine Tonqualität erreicht wird, die sich durchaus mit der von Studios und Filmtheatern vergleichen lässt.

Home-THX-Anlagen bestehen aus Steuergerät, Verstärkern und Lautsprechern, die in der Lage sind, die anspruchsvollen Leistungs- und Qualitätsspezifikationen einzuhalten, die von Tomlinson Holman und den technischen Experten des Unternehmensbereiches THX von Lucasfilm ausgearbeitet wurden. Home-THX- Bausteine, die diese Standardansprüche erfüllen, können auch im Heimkino eine Tonqualität erzielen, die dem des Produktionsstudios in nichts nachsteht.

Das Home-THX-Steuergerät decodiert die Audiosignale auf Grundlage der Dolby Pro-Logic-, Dolby Digital- oder DTS-Technik. Dieselbe Methode wird auch vom Steuersystem bei der Originalaufnahme im Mischstudio angewandt. Im Gegensatz zu anderen Systemen, die die vier bzw. sechs rekonstruierten Kanäle einfach verstärken und reproduzieren, werden die Signale bei Home THX vor ihrer Wiedergabe zunächst einem einzigartigen Nachbearbeitungsverfahren unterzogen.

Bei der ersten, als Re-Equalization bezeichneten Nachbearbeitungsmaßnahme wird der ursprünglich für die Wiedergabe in einem großen Filmtheater aufgezeichnete Hochtonpegel auf die akustischen Verhältnisse eines kleinen Raums abgestimmt. Ohne dieses Verfahren würden höhere Frequenzen viel zu laut wiedergegeben werden, was einen übermäßig zischenden oder grellen Ton hervorruft.

Im Gegensatz zu einem großen Filmtheater werden nämlich im kleineren Vorführraum zu Hause hohe Frequenzen nicht gedämpft. Das Re-Equalization-Verfahren von Home THX stellt daher die ursprüngliche geradlinige Frequenzkurve wieder her, bevor die Signale verstärkt und zur Ansteuerung der Lautsprecher verwendet werden.

Die zweite Nachbearbeitungsmaßnahme, die Dekorrelation, erzeugt (nur bei Dolby Pro-Logic-Wiedergabe!) aus dem Mono-Surroundkanal unkorrelierte Signale für den linken und rechten Surroundlautsprecher. Das Ziel hierbei ist es, ein den Zuhörer umgebendes Schallfeld zu schaffen, das keine erkennbare Lokalisierung zulässt. Der Zuschauer bzw. Zuhörer kann zwar Geräusche identifizieren, deren Ursprung jedoch nicht genau lokalisieren. Versuche haben gezeigt, dass das Gefühl der unspezifischen Geräuschkulisse verlorengeht und der Zuschauer bzw. Zuhörer vom Geschehen auf der Leinwand abgelenkt wird, sobald sich der Surroundton lokalisieren lässt.

Durch die dritte Nachbearbeitungsmaßnahme, dem Timbre Matching, wird sichergestellt, dass sich die Klangfarbe des Filmtons nicht ändert, wenn sich beispielsweise ein bestimmtes Geräusch von den vorderen Lautsprechern zu den Surroundboxen bewegt. Wenn in einer Filmszene durch einen Kameraschwenk der Eindruck vermittelt wird, ein Flugzeug fliege auf den Zuschauer zu und dann über ihn hinweg, wird dieser Effekt durch einen von vorn nach hinten wandernden Ton unterlegt. Ohne Timbre Matching würde der Zuschauer bzw. Zuhörer selbst bei identischer Wiedergabecharakteristik der Lautsprecher eine Änderung der Klangfarbe wahrnehmen. Unsere Ohren reagieren eben auf direkt von vorne kommende Geräusche anders als auf solche, die diffus von den Seiten kommen. Im Rahmen des Timbre Matching von Home THX werden die Signale beim Übergang von den vorderen zu den Surroundlautsprechern gefiltert, um die Klangfarbe anzupassen.

Für alle drei Maßnahmen werden besondere Equalizer und entsprechende Schaltungen benötigt, die die Charakteristika der decodierten Tonkanäle modifizieren. Die Home-THX-Spezifikationen beschreiben die Funktionsweise dieser Vorgänge auf detaillierte Weise. Alle Produkte von Home-THX- Lizenznehmern müssen diese Spezifikationen in bezug auf Re-Equalization, Dekorrelation und Timbre Matching uneingeschränkt einhalten. Die Home-THX-Spezifikationen verpflichten die Lizenznehmer nicht nur zur Anwendung der Verfahren, sondern auch zur Einhaltung strengster Maßstäbe in bezug auf Leistungsverstärker, Lautsprecher und weiterer Produkte. Bei Einhaltung dieser Spezifikationen gewährleisten Home-THX-Anlagen gut verständliche Dialoge, eine hervorragende Ortungsschärfe in den vorderen Kanälen sowie eine rundum geschlossene Geräuschkulisse. Alle Vorteile, die das THX Sound System für Filmtheater mit sich bringt, werden also von Home THX Audio System beibehalten und können zu Hause reproduziert werden.

Einen maßgeblichen Einfluss auf die exzellente Wiedergabequalität von THX-Systemen hat auch die Abstrahlcharakteristik der Frontlautsprecher. In der Senkrechten strahlen sie den Schall absichtlich in einem spitzen Winkel ab, um den Ton möglichst gerichtet abzugeben und Schallreflexionen von Fußböden und Decken zu reduzieren. Horizontal strahlen die Lautsprecher indes in einem sehr breiten Winkel, damit auch seitlich sitzende Zuschauer bzw. Zuhörer in den Genuß des gesamten Panoramas vom linken über den mittleren zum rechten Lautsprecher kommen. Diese Charakteristik wurde bei der neuen THX Ultra 2-Norm gelockert, um den Anforderungen an eine hochqualitative HiFi-Musikwiedergabe besser zu entsprechen

Ein möglichst diffuser Surroundton ist zu Hause genauso wichtig wie im Filmtheater. Dieses Ziel wird vor allem durch die spezielle Konstruktion der Surroundlautsprecher verwirklicht: Sie sind nämlich bipolar ausgelegt, d.h. jeder Lautsprecher (der rechte wie der linke) gibt den Ton jeweils in zwei Richtungen - sowohl nach vorn wie nach hinten ab. Die Lautsprecher werden so aufgestellt, dass der Zuschauer bzw. Zuhörer keinen auf ihn gerichteten Ton hört, sondern nur diffuse Reflexionen aus dem Raum.

Die Frontlautsprecher geben den Frequenzbereich zwischen 80 Hz und 20 kHz wieder. Der Frequenzbereich der beiden Surroundlautsprecher reicht von 125 Hz bis 8 kHz (Dolby Pro Logic) bzw. 80 Hz bis 20 kHz (Dolby Digital, DTS), während der Subwoofer alle Frequenzen zwischen 20 und 80 Hz abstrahlt. Alle Lautsprecher müssen in der Lage sein, verzerrungsfrei einen Schalldruck von 105 dB zu erzeugen.

Filmtheater mit THX-Lizenz werden von Lucasfilm Ltd. fortlaufend strikten Qualitätskontrollprüfungen unterzogen. Dasselbe hohe Maß an Qualitätssicherung gilt auch für Geräte, deren Hersteller die Lizenz für das Home THX Ultra-Qualitätssiegel von Lucasfilm erworben haben.

Der Home THX-Standard umfasst umfangreiche Spezifikationen für die einzelnen Bausteine eines Heimkinosystems. Die Dolby Pro Logic-Decoder decodieren aus den Stereoton einer Videocassette oder einer TV-Sendung die Signale für die Ansteuerung der sechs THX-Lautsprecher vorn links, vorn Mitte, vorn rechts, Subwoofer, Surround links und Surround rechts. Bei Dolby Digital- und DTS-Soundtracks sind alle 5.1 Kanäle separat gespeichert.

Der Decoder führt außerdem die drei Spezialverfahren Re-Equalization, Dekorrelation und Timbre Matching aus. Seine Leistung ist für die Gesamtqualität eines Home-THX-Systems von großer Bedeutung. Aus diesem Grund sind die technischen Daten und Prüfvorschriften für Decoder besonders streng.

Die Produktprüfung von Lucasfilm Ltd. wird auf der Skywalker Ranch in Nicasio in Kalifornien vorgenommen. Die Prüfer unterziehen die Geräte sowohl ausführlichen Messungen als auch intensiven Hörprüfungen. Die Produkte werden unter besonders ungünstigen Betriebsbedingungen geprüft, um sicherzustellen, dass sie die Spezifikationen nicht nur bei der Lizensierung erfüllen, sondern dies auch über eine lange Betriebsdauer tun.

Kunden, die lizenzierte und zugelassene Home THX Systeme erwerben, können daher sicher sein, dass diese Produkte im Hinblick auf Betrieb und Haltbarkeit höchsten Anforderungen gerecht werden. Außerdem ist gewährleistet, dass diese Systeme eine Filmtonqualität bieten, die von vielen anderen Tonsystemen nicht erreicht wird. Vom tiefen Donnern einer Lawine bis hin zum hellen Läuten einer Glocke werden Geräusche aller Pegel naturgetreu wiedergegeben. Die Zuschauer bzw. Zuhörer werden sich nicht nur in das Filmgeschehen hineinversetzt fühlen, das sie vor sich sehen, sondern sie werden auch völlig von der Geräuschkulisse des Films umgeben. Erstmals können Zuschauer bzw. Zuhörer Videofilme zu Hause erleben, wie es bisher nur die Filmproduzenten im Studio konnten.

Seit dem Frühjahr 1999 unterscheidet Lizenzgeber Lucasfilm zwischen der bisherigen THX-Norm (jetzt: THX Ultra) und dem nicht ganz so strengen THX Select-Standard

THX Ultra 2 und die wesentlichen Änderungen bei den Frontlautsprechern Im Folgenden finden Sie ausführliche Informationen zu den wichtigen Veränderungen in der THX Ultra-Welt und dem Teufel-Modellprogramm. In vier Disziplinen wurden die Anforderungen für THX-lizenzierte Frontlautsprecher verändert:

1. erhebliche Vergrößerung des unverzerrten Dynamikumfangs

2. im vertikalen Abstrahlverhalten

3. im Hochtonfrequenzgang

4. in der Linearität des Gesamtfrequenzgangs

Die erhebliche Vergrößerung des unverzerrten Dynamikumfangs

Die in konstruktiver Hinsicht anspruchsvollsten Neuerungen der THX Ultra 2-Norm liegen in ihren erheblich verschärften Anforderungen an die maximale unverzerrt erreichbare Dynamik der Frontlausprecher. Das Maß für die Dynamik eines Lautsprechers ist in der Lautsprecherphysik eindeutig festgelegt. Sie wird in dB (Dezibel) gemessen und beschreibt den Unterschied zwischen dem leisesten und lautesten Ton, der bei einem vorher bestimmten Höchstmaß an Verzerrungen von einem Lautsprecher erzeugt werden kann. Je größer diese Dynamikfähigkeit bei einem Lautsprecher ist, um so verzerrungsfreier arbeitet der Lautsprecher (insbesondere bei hohen Lautstärken) und umso größer dürfen die Räume sein, die er sinnvoll beschallen kann sein (Angabe in Kubikmetern).

Den aufmerksamen Liebhabern der anspruchsvollen, kinogerechten Filmtonwiedergabe ist bereits in der Vergangenheit bekannt gewesen, dass Teufel mit seinen THX Ultra 1-Front- und Rear-Modellen als einziger Hersteller weltweit die erheblich schwereren Lizenzanforderungen für sehr große Räume (Lizenz für 6000 und 9000 Kubikfuß) erfüllte und die entsprechenden Testate erhalten hatte.

Das Heimkino-Abenteuer beinhaltet immer ein intensives akustisches Erlebnis, zielgerichtet werden Emotionen durch große Dynamiksprünge aktiviert. Deshalb werden an die Dynamikfähigkeit insbesondere der neuen THX Ultra 2-Lautsprecher extreme Anforderungen gestellt. Diese Entwicklung vorausahnend haben wir bereits in unseren bekannten Frontmodellen M660 und M990 einen Dynamikumfang realisiert, der der heutigen THX Ultra 2-Anforderung entspricht und bei der M990 noch weit darüber hinaus geht. Deshalb haben wir auch damals die 6000- und 9000 cft.-Lizenz für unsere Modelle erhalten.

Diese Weitsicht in der Produktentwicklung ermöglicht es uns heute überhaupt erst, Ihnen eine Upgrade-Möglichkeit anzubieten. Denn bei einem bestehenden Lautsprecher die Dynamik zu erhöhen, ohne gleichzeitig die Verzerrungen mit ansteigen zu lassen, ist nicht möglich. Steigen die Verzerrungen aber über ein zulässiges Maß an, ist die obere Dynamikgrenze des Lautsprechers erreicht. Der einzige verbleibende Ausweg für den Entwickler ist die Vergrößerung der vorhandenen Lautsprechermenbranfläche, was zwangsweise ein neues Lautsprechergehäuse und damit eine völlige Neukonstruktion nach sich zieht.

Vertikales Abstrahlverhalten, Hochtonfrequenzgang und Linearität des Gesamtfrequenzgangs

Es ist immer ein Schwerpunkt bei der Entwicklung unser Lautsprechermodelle gewesen, im Rahmen der von THX ermöglichten Bandbreite einerseits das Ziel einer Kino-gerechten, perfekten Filmtonwiedergabe konsequent zu verfolgen, andererseits eine dem Preis des Lautsprechersystems adäquate HiFi-Wiedergabefähigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Viele Testsiege, Beurteilungen und Auszeichnungen und nicht zuletzt der Erfolg im Markt haben Teufel bestätigt, dass diese Aufgabe gut erfüllt wurde.

Der wesentlichste Unterschied für die Wiedergabequalität zwischen THX Ultra und THX Ultra 2 bezieht sich auf das Abstrahlverhalten des Lautsprechers, seinen Hochtonfrequenzgang und die Linearität des gesamten Frequenzgangs. Es war das Ziel, die HiFi- bzw. Musikwiedergabeeigenschaften zu optimieren.

An dieser Stelle ist ein kleiner Exkurs in die Produktionswelt von Musik-CDs bzw. -DVDs und der Tonfilmabmischung notwendig. Musik-CDs und -DVDs werden immer so abgemischt, dass sie in einer "wohnzimmerüblichen Größe" und einem entsprechendem Abstand vom Lautsprecher zum Hörer(in) ihre optimale akustische Performance erreichen. Merke: Musik-CDs und -DVDs sind für zuhause gemacht.

Tonfilmabmischungen werden hingegen für große Kinosäle produziert und genau in dieser Abmischung an den Heimkinofan verkauft. Es ist dem DVD-Produzenten aufs Strengste verboten, die Tonspuren für die Wiedergabe im Heimkino abzuändern, weil der Rechteinhaber befürchtet, dass sich dadurch eine völlig andere Wirkung des Films ergeben könnte, als sie vom Regisseur beabsichtigt wurde.

Wie groß der akustische Unterschied ist, fällt am stärksten auf, wenn wir die Wirkung unserer eigenen Stimme in unserem Wohnzimmer und in einem Kinosaal vergleichen. Wie wir mit der Überprüfung unserer eigenen Sprachwiedergabewirkung feststellen können, ist die Hochtonwiedergabedämpfung bereits im leeren Kino enorm und im vollem Kino nochmals erheblich stärker. Um eine dem Kinosaal gerecht werdende Tonwiedergabe zu erreichen, müssen unter anderem auf den Tonspuren die Hochtonwiedergabepegel sehr stark angehoben werden. Kinosäle haben eine große Luftschalldämpfung der hohen Frequenzen, die so kompensiert werden muss. Merke: Film-DVDs sind für das große Kino produziert.

Neben vielen sinnvollen Maßnahmen, die in einer THX-Wiedergabekette für eine Anpassung der kinogerechten Tonaufzeichnung an die häuslichen Gegebenheiten sorgen, liegt es am Lautsprecher, wie es gelingt, die Welten von Filmton- und Musikwiedergabe für den Hörer perfekt zusammen zu führen. Es ist sicherlich einsichtig, dass eine im Hochtonbereich stark angehobene Film-DVD bei ihrer Wiedergabe über einen "HiFi-optimierten Lautsprecher", der in der Regel bereits über einen angehobenen Hochtonfrequenzgang verfügt, bei der Vielzahl von Effekten, die auf den Filmtonspuren aufgezeichnet sind, zu einer unangenehm überzogenen Hochtonwiedergabe führt und dass als Folge die Sprachverständlichkeit darunter stark leidet. In dieser Situation neigt man dazu, den Lautstärkeregler immer weiter aufzudrehen, bis ein unangenehmer Wiedergabepegel erreicht ist.

Ein weiteres Beispiel, wie derartige sogenannte HiFi-Effekte die Filmwirkung zerstören können, ist die Sprachwiedergabe im Freien. Sie muss bei einer Kinoton-gerechten Wiedergabe ohne das kleinste Zischeln bei S-Lauten erfolgen, so wie es bei unserer eigenen Sprachwahrnehmung im Freien der Fall ist. Die S-Laut-Effekte dürfen erst ganz leicht in einem halligen Raum, wo sie durch Reflexionen entstehen können, zu hören sein.

Weist ein Lautsprecher ein sehr breites vertikales Abstrahlverhalten auf, wie es heute bei HiFi-Lautsprechern üblich ist, wird der Lautsprecher - immer vor dem Hintergrund, dass der Filmton eine starke Höhenanhebung aufweist - durch Reflexionen an den Boden- und Deckenflächen seine Neigung zu zischelnden S-Lauten weiter verstärken. Damit verringert sich seine Sprachwiedergabe- oder Analytikfähigkeit, eine trockene, atmosphärisch dichte Wiedergabe von Außenaufnahmen kann nicht realistisch wiedergegeben werden. Hier ist und bleibt es wichtig, die Wirkung eines guten Filmtons im Kino zum Vergleich heranzuziehen.

In der alten THX-Norm wurden deshalb - bei einer breiten horizontalen Abstrahlcharakteristik - eine leicht gedämpfte Auslegung des Hochtonfrequenzgangs und eine sehr enge vertikale Abstrahlcharakteristik verlangt. Diese Anforderungen wurden in der THX Ultra 2-Norm etwas gelockert und somit der Entwicklung Rechnung getragen, dass immer mehr mehrkanalige Anlagen auch für die reine Musikwiedergabe genutzt werden. Natürlich ist eine THX-Anlage auch heute immer eine dem realen Kinoklang verpflichtete Installation und noch lange keine "Hochtonspritzmaschine", aber der neu gefundene Kompromiss macht es dem alten HiFi-Liebhaber noch leichter, auf ein neues unvergleichliches Hörabenteuer umzusteigen.

THX Ultra 2 und die wesentlichen Änderungen bei den Rearlautsprechern Die Anforderungen an die Rearlautsprecher (Dipole) wurden in drei Punkten verändert:

1. beim im statistischen Raummittel gemessenen Gesamtfrequenzgang

2. in der unteren Grenzfrequenz

3. im Dynamikumfang

Der Gesamtfrequenzgang

Eine wesentliche Anforderung bei der Entwicklung von THX-Dipolen ist unter anderem die Einhaltung eines sehr linearen Frequenzgangs (Schallenergie-Messung im Raum) bei einer Vielzahl von Messpunkten in einem dem durchschnittlichen späteren Hörraum entsprechenden Messraum. Diese Messergebnisse sind u. a. abhängig von der Raumgröße und von der Nähe den Schall begrenzender Flächen in diesem Raum.

Bei der Entwicklung der neuen THX Ultra 2-Norm gingen die THX-Ingenieure grundsätzlich von einem größeren Hörraum aus als bei der alten THX Ultra 1-Norm, was bei den Entwicklungsaufgaben für alle THX Ultra 2-Systemlautsprecher in den zum Teil deutlich erhöhten Dynamikanforderungen und bei den Rearlautsprechern darüber hinaus - wie oben erörtert - durch eine leichte Anpassung der Frequenzgänge zum Ausdruck kommt.

Die untere Grenzfrequzenz

Die alte THX Ultra 1-Norm ist zu einer Zeit entstanden, als die rückwärtigen Lautsprecher vom jeweiligen Tonträger nur ein im Frequenz- und Dynamikumfang sehr begrenztes Monosignal zur Verfügung gestellt bekommen haben. Vollbereichsfrequenzgänge und getrennte Signale für jeden Lautsprecher im Rearbereich, wie sie digitales Dolby Surround, dts etc. möglich machen, waren überhaupt noch nicht denkbar. Deshalb war nach der alten Norm auch nur eine untere Grenzfrequenz von 125 Hz (-3 dB) als Mindestanforderung vorgeschrieben.

Nach der THX Ultra 2-Norm ist die für den perfekten Anschluss an den Subwoofer notwendige Grenzfrequenz auf 80 Hz (-3dB) bestimmt worden. Eine Wiedergabe tieferer Frequenzen über die Rearlautsprecher ist bei einem Einsatz eines Subwoofers nicht sinnvoll, weil es zu einer unnötigen Vergrößerung des Gehäuses führen würde.

Der Dynamikumfang

Der für die zukünftige Lizenzierung notwendige Dynamikumfang wurde den Frontlautsprechern angepasst.

Die neuesten Entwicklungen zur Beschallung des rückwärtigen Bereichs Zum Abschluss des Kapitels über Rearlautsprecher hier noch einige Hinweise zum Einsatz von Direktstrahlern und Dipolen im rückwärtigen Bereich. Ist eine 5.1-Ausstattung geplant, sollten immer Dipolstrahler die erste Wahl sein. Für die Filmtonwiedergabe ist das heute weitgehend unbestritten, weil nur Dipole in der Lage sind, ein diffuses Schallfeld zu erzeugen, wie es im Kino durch die große Menge von Lautsprechern, die in rückwärtigen Kinoraum angeordnet sind, erreicht wird und von den Filmton Produzenten verlangt wird. Diese Empfehlung gilt aber auch dann, wenn der Schwerpunkt ausschließlich auf eine qualitativ hochwertige mehrkanalige Musikwiedergabe gelegt wird, weil derartige Musikaufnahmen fast immer für eine diffuse Wiedergabecharakteristik im rückwärtigen Bereich produziert werden.

Viele bekannte Studios, die sich einen neuen Abhörraum für die Produktion von mehrkanaligen Musikaufnahmen aufbauen, entscheiden sich für die folgende Ausstattung: Im Frontbereich werden drei identische Lautsprecher eingesetzt, weil eine Kombination von einem in seiner Konstruktion von den rechten und linken Frontlautsprechern abweichender Centerlautsprecher immer zu Klangunterschieden führt, die für einen Studiobetrieb völlig inakzeptabel sind. (Oder haben sie in der Vergangenheit auch mit zwei verschiedenen Lautsprechern Ihre CDs abgehört?) Im rückwärtigen Bereich werden seitlich Vollbereichsdipole angeordnet, die zwischen monopolarer und dipolarer Abstrahlcharakteristik umschaltbar sind. (Alle Teufel-Dipole M700D, M800D und M1000D sind so ausgestattet und werden deshalb in den Studios bevorzugt eingesetzt)

Soll das Studio darüber hinaus auch für eine 7.1-Produktionsmöglichkeit ausgelegt werden, kommen im direkten hinteren Bereich Direktstrahler zum Einsatz. Analog zu dieser Produktionstechnik empfiehlt Teufel beim Aufbau einer zukunftsicheren 7.1-Mehrkanalanlage nach THX Ultra 2-Standard sowohl für Heimkino- als auch für Musikwiedergabe diese Lautsprecherbestückung. Diese Auffassung wird dadurch gestützt, dass alle neuen THX Ultra 2-Vollverstärker, -Vorverstärker und -Receiver einen Prozessor besitzen, der die hinteren Direktstrahler so ansteuert, dass sich unabhängig von ihrem Abstand untereinander ein speziell zu den Seiten geöffnetes Klangbild ergibt, das in der Studiotechnik durch eine spezielle Anordnung der Lautsprecher erreicht wird und die verlangte perfekte halbkreisförmige diffuse Wiedergabe ermöglicht.

Bitte beachten Sie, dass sich diese Ausführungen auf Vollbereichsdipole beziehen, die das gesamte Frequenzspektrum abstrahlen. Die von einigen Herstellern angebotenen sogenannten Hochtöner-Dipole versuchen lediglich, ein wenig am THX-Image zu partizipieren, haben jedoch in einer Heimkinoanlage nach THX-Standard nichts zu suchen. Alle Vollbereichsdipole sind übrigens von Lucasfilm weltweit patentrechtlich geschützt.

THX Ultra 2 und die wesentlichen Änderungen für die Subwoofer Die Anforderungen für die Subwoofer wurden erheblich verändert und verschärft:

1. Der Frequenzgang wurde im Tiefbassbereich erweitert

2. Der unverzerrte Dynamikumfang wurde erheblich erhöht

3. Die Anforderung an die Frequenzganglinearität nochmals gesteigert

Bereits die nach der alten THX Ultra-Norm entwickelten Subwoofer hatten sehr hohe Anforderungen zu erfüllen und brauchten keine Konkurrenz zu fürchten. Sie werden auch in Zukunft auf Grund ihrer hohen Gesamtqualität einen festen Platz im Markt haben und sollten wegen des nach wie vor hervorragenden Preis/Leistungsverhältnisses unbedingt in die engere Wahl gezogen werden. Insbesondere gilt dies vor nachfolgendem Hintergrund: Nach der alten Norm waren untere Grenzfrequenzen zwischen 27 und 35 Hz für die Subwoofer vorgeschrieben - eine sehr sinnvolle Auslegung, die sich mit Teufels seit 15 Jahren zu diesem Thema ausgeübten Beratungspraxis deckte. Es macht nämlich keinen Sinn, in einem durchschnittlichen Wohnraum Subwoofer einzusetzen, die eine tiefere Grenzfrequenz besitzen, als sie der Raum selbst aufweist. Die Wiedergabe wird unsauber.

Im umgekehrten Fall, dass ein Subwoofer mit einer höheren unteren Grenzfrequenz spielt, als sie der Raum besitzt, führt dies in der Regel zu einer sehr präzisen Wiedergabe, die darüber hinaus sehr hohe unverzerrte Lautstärken ermöglicht. Soll in einem entsprechend großen Raum ein Subwoofer mit einer Grenzfrequenz von 20 Hz eingesetzt werden, ist zu bedenken, dass zum Erreichen einer kinogerechten Abhörlautstärke ein Subwoofer mit einer Grenzfrequenz von 20 Hz ca. die doppelte Schalleistung erbringen muss wie ein Konkurrent mit 30 Hz-Grenzfrequenz. Steht jetzt nicht genügend Membranfläche zur Verfügung, geht dem Probanden trotz der spektakulären 20 Hz-Angabe schnell die Luft aus.

Daraus folgt eine goldene Produktionsregel: Konstruiere einen Subwoofer für normale Räume mit einer unteren Grenzfrequenz zwischen 32 und 35 Hz. Diese leisten in einem derartigen Raum, alles was möglich ist, können aber auch größere Räume tadellos und kräftig beschallen, ohne dass sie bei dieser Aufgabe kläglich scheitern. Entwickelt man einen Subwoofer mit 20 Hz-Grenzfrequenz, muss er so bemessen sein, dass er die für ihn prädestinierten sehr großen Räume auch mit entsprechendem Schalldruck versorgen kann.

Praktisch bedeutet das, dass ein Subwoofer mit einem sehr guten 30 cm-Tieftöner jetzt zwei davon benötigt. Das Lautsprechergehäuse muß sich leider auch verdoppeln. Alles Andere ist Effekthascherei.

Man erkennt unschwer, dass die alte THX-Auslegung durchaus sinnvoll war und noch immer ist. Was hat THX bewogen, nun doch die 20 Hz zur Norm zu erheben? Man wollte sicherstellen, dass in großen Räumen mit entsprechend tiefer Eigenresonanz das gesamte Spektrum bis zum tiefsten Ton hörbar ist - und das bei maximalen unverzerrten Schalldrücken, die keine Kompromisse kennen. Große Subwoofer mit sehr viel Membranfläche und sehr kräftigen Endstufen mit 650 Watt Sinus und über 1000 Watt solider Impulsleistung sind die Bausteine, die für derartige Höchstleistungen notwendig sind.

Allen Kunden, die einen Raum mit einer Eigenresonanz von ca. 30 Hz und höher zur Verfügung haben und trotzdem gerne in den Genuss eines Supersubwoofers nach THX Ultra 2 kommen wollen, bieten die neuen THX Ultra 2-Steuergeräte ein integriertes Bassmanagement an, das bei Bedarf eine Begrenzung der Tieftonwiedergabe mit einer idealen Flankensteilheit von 12 dB pro Oktave bei 35 Hz möglich macht. Natürlich können Sie auch einfach einen Teufel M8000 THX Ultra-Subwoofer erwerben.

Die Eigenresonanz Ihres Hörraumes lässt sich übrigens in sinnvoller Näherung selbst ausrechnen. Nehmen Sie den größten Abstand zwischen zwei parallelen Wänden in Metern und teilen den gemessenen Wert durch die Hälfte der Schallgeschwindigkeit (ca. 170 m/sek). Beispiel: Die Raumgröße beträgt 8 x 6 Meter. D. h.: 170:8 = 21. Die Raumresonanz beträgt somit ca. 21 Hz.

THX verlangt für die neue THX Ultra 2-Lizenzierung eine Grenzfrequenz von 20 Hz, dabei dürfen die Verzerrungen selbst bei extrem hohen Abhörpegeln die 2%-Marke nicht überschreiten. Die Linearität muss im gesamten Übertragungsbereich im 1 dB-Fenster liegen. Dem Autor sind keine Subwoofer im Markt bekannt, die eine derartig herausragende Linearität besitzen und so geringe Klirrwerte bis zu 20 Hz hinab realisieren können. Üblich sind bei diesen Bedingungen eher Werte um 15%. Die neuen THX Ultra 2-Subwoofer stellen mit Sicherheit das dar, was man state-of-the-art nennt. Sie sind ein Maßstab für allen zukünftigen Subwoofer-Entwicklungen.